Excuse me, how would you like to organise? Von linksradikalen Organisierungsansätzen in England (Workshop)

Sonntag 11-13 Uhr

Mit Plan C and Antifacist Network (London)

This Workshop will be in English.

„Anarchy in the UK“ (Sex Pistols) haben wir zwar noch nicht, aber eine Menge regt sich im Mutterland des modernen Kapitalismus. Selbst wenn weniger spektakulär als in Griechenland oder Spanien, akku-mulieren sich auch dort rote Zahlen, ökonomischer Einbruch, Sozialkürzungen, Arbeitslosigkeit, Leer-stand und Verelendung. Nach den spektakulären Studi-Demos (der Kampf ging leider verloren) und den legendären London-Riots 2011 (ein schweres und unzugängliches Feld für Linke) mobilisierten jüngst die „Anti-cuts-protests“ im klassischen Stil der Krisendemos schon einige Hunderttausend Men-schen auf die Straße.
2013 erreicht die soziale Zertrümmerung in Form von Zurichtung der Prekarisierten eine neue Stufe: die sogenannte „Bedroom Tax“ drückt allen Sozialhilfeempfänger_innen zusätzliche Kosten aus eigener Tasche für jedes frei stehende Schlafzimmer auf. Logischerweise sind die meisten zahlungsunfähig, es drohen Zwangsräumungen, die ersten Menschen haben sich aus Verzweiflung schon das Leben ge-nommen. Kommunale und regionale Widerstandsgruppen sprießen nur so aus dem Boden und koordi-nieren sich derzeit für eine kontinuierliche Arbeit.
Gleichzeitig rotten sich leider auch in England die reaktionären Krisenlösungsidiot_innen zusammen. Die English Defence League (EDL) und die British National Party (BNP) hören einfach nicht auf, ihre rassistische, rechtspopulistische bis völkische Hetze vor allem gegen Migrant_innen zu verbreiten. Glücklicherweise bleibt dieser Mist von Antifaschist_innen nicht unbeantwortet. Das Spannugnsverhältnis von bürgerlichem „Multikulti statt Braun“ und „Antifa ist der Kampf ums Ganze“, das hierzulande bekannt sein dürfte, verlangt auch in England gewisse Strategien in Sachen Orga-nisierung.
Wo es Protest gibt, dürfen linke Sozialrevolutionäre natürlich nicht fehlen. Wir möchten mit Aktivis-tInnen aus England, die an diesen verschiedenen Organisierungsprozessen beteiligt waren und sind, über Probleme und Erfolgsaussichten für Linksradikale diskutieren. Plan C und das Antifascist Network verstehen sich als Strukturen, die sich bewusst außerhalb der staubigen Tradition der Socialist Workers Party (SWP) stellen und ihre eigenen Vorstellungen darüber haben, wie man sich warum or-ganisiert und was man eigentlich will.
Wir möchten von ihnen wissen: Wann und vor welchem Kontext habt ihr euch gegründet? Wofür steht ihr? Welchen Ausmaß hat die Krise in England? Was sind eure Strategien im Umgang mit sozialen Kämpfen? Welche Perspektiven transnationaler Organisierung seht ihr?