Die anhaltende Krise ist kein bloß ökonomisches Problem, sondern eine Krise gesellschaftlicher Lebensverhältnisse. Mit der wirtschaftlichen und politischen Ordnung ist auch die symbolische Ordnung von Staat und Kapital ins Wanken geraten. Welche Risse sind dabei entstanden, welche neuen Stützen und Grenzen wurden eingezogen? Die aktuelle Krisenerfahrung hat noch keine scharfen kulturkritischen Impulse hervorgebracht. Oder haben wir sie nur noch nicht erkannt? Wie stellt sich das Spannungsverhältnis von ästhetischer Autonomie und notwendiger Parteilichkeit heute konkret dar? Und welche Funktion übernehmen Kunst und Design bei Versuchen, den Kapitalismus zu sanieren? Solche Fragen werden Künstler*innen, Kurator*innen und Theoretiker*innen in jeweils einstündigen Lectures mit uns ausloten. (Sa., 6.7., zwischen 13 und 20 Uhr)
Mit Alice Creischer, Andreas Siekmann, Kerstin Stakemeier, Sophie Goltz, JaPanik, Niloufar Tajeri, Robert Burghardt, dem Art Workers Council Frankfurt/M. und pop.diskurs.kritiq.
Auf dem Ernst-Reuter-Platz wird die Weltheilungshexe Protektorama die Menschheit in den toten Warenkörpern wieder zum Sprechen bringen. Mit Johannes Paul Raether. (Samstag, 6.7., 16-17 Uhr)
Bini Adamczak liest aus ihrem Buch “Kommunismus. Kleine Geschichte, wie endlich alles anders wird”, musikalisch begleitet von Tanja Kämer. (Samstag, 6.7., 19-20 Uhr)
Tobias Hönig wird die Verschränkung von Gestaltung und Herrschaft direkt an unserem Tagungsort aufweisen: an der Technischen Universität im architektur-ikonographischen Ensemble des Reuter-Platzes und der Straße des 17. Juni. (Samstag, 6.7., 13-14 Uhr)
Programm Kunst-Lectures
- Ernst-Reuter-Platz und Strausberger Platz – die vorstellungsorientierenden Architekturen des „Doppelten Berlin“. Mit Tobias Hönig (13-14 Uhr)
- Rekonstruktion in der Architektur als Ausdruck der Krisenhaftigkeit des Kapitals. Mit Niloufar Tajeri und Robert Burghardt (14-15 Uhr)
- Realistesse – doppelt frei. Produzent_innenorganisierung in der Kulturindustrie. Mit dem Art Workers Council Frankfurt/M. (15-16 Uhr)
- Krisenverstärker – Kunst als Problem und Lösung. Mit Alice Creischer, Andreas Siekmann, Kerstin Stakemeier und Sophie Goltz (17-20 Uhr)
- End of History – End of Saxophon. Mit pop.diskurs.kritiq (19-20 Uhr)